Die Geisterbraut erklingt ohne Kulissen und Kostüme

DIE "GEISTERBRAUT" ERKLINGT OHNE KULISSEN UND KOSTÜME

Ulrich Mutz, Solinger Tageblatt vom 10.04.2014

OHLIGS | (jsl) Wie facettenreich ein Komponist in seiner Schaffenskraft sein kann, erlebten am Samstagabend 100 Zuhörer des „Frühlingskonzertes“, zu dem die Bergischen Symphoniker gemeinsam mit dem hauseigenen Chor eingeladen hatten. Antonin Dvoráks Wirken dominierte das Konzert in der Ohligser Kirche St. Joseph, das Witolf Werner nicht nur am Pult musikalisch leitete, sondern mit flotten Moderationen vorantrieb. Zwei Arien von Beethoven und Mozart, bei deren Interpretation die Gastsolisten Alexandra Untiedt (Sopran) und Thomas Bonni (Bariton) ihre Stimmstärke und Souveränität unter Beweis stellten, ergänzten das Programm.

„In der Natur“ waren die fünf Chorlieder überschrieben, die in eine Stunde voller üppiger, aber auch leiserer Klänge mitnahmen. Der Chor der Symphoniker stellte sie sensibel und berührend vor. A cappella gesungen, breiteten die Sänger und Sängerinnen eine romantische und ausdrucksintensive Stimmung aus und überzeugten durch Reichtum an Nuancen.

Das emotionale Largo aus Dvoraks Symphonie „Aus der neuen Welt“ knüpfte an diese Atmosphäre an. Und das finale „Te Deum“, ein musikalisch opulentes Lob-und-Dank-Gebet, setzte ein klangliches Ausrufezeichen hinter das Konzert. Eingestreut waren zwei szenische Arien: Für ihr strahlend gesungenes „Ah! Perfido“ für Sopran und Orchester bekam Alexandra Untiedt viel Applaus. Ebenso begeisterte Bariton Thomas Bonni mit Mozarts „Mentre ti lascio, o figlia“.

Beide Sänger gaben im „Te Deum“-Finale erneut Beweise ihrer souveränen Virtuosität. Mit Chor und Orchester läuteten sie mit klanglichem Nachdruck den Frühling ein. Das Publikum bedankte sich mit lange anhaltendem Beifall.