
3000 BESUCHER HÖREN IN DER WAGENHALLE QUEEN-HITS
Peter Klohs, Remscheider Generalanzeiger vom 23.09.2019
Die Stadtwerke boten den Remscheidern ein kostenloses Konzert mit MerQury und den Symphonikern.
Auch fast 30 Jahre nach dem Tod ihres charismatischen Frontmanns Freddie Mercury hat die englische Pop- und Rockband Queen noch immer weltweit viele Fans. Die Stilvielfalt der vier Musiker war so groß, dass jeder irgendein Stück von Queen gut fand.
Ein schöner Beleg dafür waren die 3000 Besucher, die am Samstagabend in der Wagenhalle der Stadtwerke Remscheid (EWR) die Queen-Tribute-Band MerQury feierten. Bereits zum 18. Mal präsentierte der Stadtwerke Remscheid Verbund als Dank für seine treuen Kunden ein musikalisches Ereignis der Extraklasse. Prof. Dr. Thomas Hoffmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Remscheid, freute sich in seiner Anmoderation über die vielen Besucher. Mit der Rockband MerQury musizierten auch die Bergischen Symphoniker unter der Leitung des neuen Generalmusikdirektors Daniel Huppert sowie die Sopranistin Sandra Danyella.
Zatylnys Stimme kommt dem Original recht nahe
Der Eintritt zum Konzert und die alkoholfreien Erfrischungen in der Pause wurden kostenlos angeboten. In der Halle waren einige Spendenboxen für die Ärztliche Kinderschutzambulanz Bergisch Land aufgestellt worden, die am Ende des Konzertes auch gut gefüllt waren.
Natürlich verfügt Johnny Zatylny, der kanadische Sänger von MerQury, nicht über die Ausstrahlung eines Freddie Mercurys, aber wer hat die schon? Zatylnys Stimme allerdings kam dem Original recht nahe, und das, umso höher er sang. Nach einer orchestralen Ouvertüre, die den Queen-Hit „Bohemian Rhapsody“ mehr als nur andeutete, kam im über zweistündigen Programm mit „Save Me“ zunächst eine sogenannte Power-Ballade über die Bühne, bevor es mit „Under Pressure“, das Queen zusammen mit dem 2016 verstorbenen David Bowie eingespielt hatte, zum ersten Mal richtig temperamentvoll wurde.
Im ersten Teil des Konzertes fanden noch einige weniger bekannte Queen-Stücke Platz im Programm, wie das groovige „Was It All Worth It“ und die Ballade „Teo Torriatte“, in der ein Refrain auf Japanisch gesungen wird. Bei „Barcelona“, von Mercury mit der klassischen Sängerin Montserrat Caballé aufgenommen, trat zum ersten Mal die Sopranistin Sandra Danyella ins Rampenlicht und sang ihren Part mit strahlender Stimme.
Nach der Pause war es mit der musikalischen Zurückhaltung aber schnell vorbei. Bei „Don’t Stop Me Now“ standen 3000 Besucher und klatschten begeistert den Rhythmus mit, um kurz danach einer nahezu fehlerfreien Version von „Bohemian Rhapsody“ (einschließlich des famosen Chores der Bergischen Symphoniker) mit glänzenden Augen zu lauschen.
Zum Abschluss gab es eine über zehnminütige Version des Queen-Klassikers „I Want It All“, inklusive eines ausgiebigen Drum-Solos von Falk Möckel. Also gab es rein gar nichts auszusetzen? Nun ja, vielleicht hätte man anstelle der vier gespielten und gesungen Stücke aus Mercurys und Caballés Album „Barcelona“, die weithin unbekannt waren und mit Queen auch wenig gemein haben, noch den einen oder anderen Hit einstreuen können. So begeistert Besucherin Beate Czychon auch war („Toll! Fantastisch! Unbeschreiblich!“), vermisste sie doch Stücke wie „A Kind Of Magic“ oder „Another One Bites The Dust“ mit seinem markanten Bass-Riff.
Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Die Bergischen Symphoniker füllten das musikalische Material wohldosiert auf und sorgten für eine klangliche Tiefe, die ihresgleichen suchte. Auch der ebenfalls kostenlose Bustransfer funktionierte sehr gut, und viele Besucher kamen nach dem Konzert sicher und schnell nach Hause.