400 ZUHÖRER BEJUBELN SYMPHONIKER

Jutta Schreiber-Lenz, Solinger Tageblatt vom 14.11.2018

Chor und Orchester führten „Gloria“ auf.

Gleich zweimal erklang am Dienstagabend ein inniges „Gloria“ vom Chor der Bergischen Symphoniker. Zusammen mit dem Orchester und unter der Gesamtleitung von Kirchenkreiskantorin Stephanie Schlüter präsentierten die Sänger das Lobpreiswerk von Francis Poulenc, bevor sie mit Puccinis „Messadi Gloria“ eine fulminante Kombination italienischer Klangpracht mit religiösen Inhalten ausbreiteten.

Die rund 400 Zuhörer erlebten in der Kirche St. Joseph in Ohligs opernhafte Melodik und orchestrale Fülle, die die Vertonung der katholischen Messe in diesem Frühwerk des berühmten Komponisten prägen. „Weltlich“ und „geistlich“ sollten sich mit diesem besonderen Gastspiel der Bergischen Musiker in einem Gotteshaus begegnen, hatte Wolfgang Kläsener, Kantor des Seelsorgebereichs West als Hausherr zuvor in seinen Begrüßungsworten gesagt: Dieser Gedanke fand sich folgerichtig und beeindruckend in Puccinis Werk wieder.

Solisten glänzten mit klangstarken Stimmen

Farbige Chor-und Orchesterpartien rissen die Zuhörer mit und überzeugten durch ihre besondere Klangsprache, die auch schon einmal auf ungewöhnliche Betonungen und überraschende Rhythmen setzte. Bemerkenswert war auch die Länge des Messe-Teils „Gloria“, dass dem Ganzen seinen geradezu überbordenden Jubelruf-Stempel aufdrückte. Die Solisten Adrian Dumitru (Tenor) und Marek Reichert (Bariton) glänzten mit ihren vollen und klangstarken Stimmen voller Strahlkraft.

Das erste Drittel des anderthalbstündigen Konzertes drehte sich um das andere „Gloria“, das von Francis Poulenc. Der Komponist schuf es eine Generation später. Stephanie Schlüter breitete mit ihren Musikern in den sechs Abschnitten dieses Werkes einen unkonventionellen Klangteppich in der hohen Kirche aus.

Hörerlebnis besticht durch Wechsel von Leichtigkeit zu Schwere

Stilbrüche, mitunter in schneller Abfolge und rasantem Tempo, streiften sowohl gregorianische Klänge als auch Freude an bewusst gesetzten Dissonanzen. Intervalle stiller, betender Ruhe wechselten sich ab mit voluminösem Gotteslob und schufen für das Publikum ein intensives Hörerlebnis im ständigen Wechsel von Leichtigkeit zu Schwere.

Die Sopranistin AdréanaKraschewskisetzte mit ihren Solo-Parts lichte Akzente und ließ die dichte, packende Energie des Werkes durch ihre beeindruckend kraftvolle Stimme besonders leuchten. Am Ende gab es lange anhaltenden Beifall im Stehen von bewegten Zuhörern, in denen das Konzert sicher noch lange nachhallte.