DIE HEILIGE SEHNSUCHT NACH TROST WIRD GESTILLT

Daniela Neumann, Solinger Tageblatt vom 07.12.2015

BERGISCHE SYMPHONIKER ÜBERZEUGEN

In St. Joseph überzeugen die Bergischen Symphoniker und ihr Chor mit „Der Stern von Bethlehem“.

Von Daniela Neumann

Stapelweise trugen Helfer am Sonntag noch um 16 Uhr Stühle in die katholische Kirche St. Joseph in Ohligs. Auf diesen, auf Hockern, stehend oder in den voll besetzten Bänken erlebten die Besucher ein festliches Konzert der Bergischen Symphoniker und ihres Chores. Lautstark wurde Ulrich Eick-Kerssenbrock, Gesamtleiter der eineinhalb Stunden Musikprogramm, am Ende für das Kirchenkonzert gewertschätzt. Herzlichen und zum Teil bereits stehenden Applaus gab es schon nach dem ersten Teil.

Joseph Rheinbergers „Der Stern von Bethlehem“ hatte nicht nur dem diesjährigen Kirchenkonzert der Symphoniker seinen Namen gegeben. Mit dem neunteiligen Werk inszenierten Orchestermusiker und Chor auch stilgerecht die Weihnachtsgeschichte mit inniglicher Fülle. In der Rolle der Hirten sang der Chor vom Stillen der heiligen Sehnsucht nach Trost. Dramaturgisch fein akzentuiert ging es immer wieder um das Licht der Welt, den Stern, das Christkind. Vom Zug der Hirten zur Krippe erzählte der erfahrene Bass-Sänger Rolf A. Scheider in seinem Solo-Part.

AUCH DIE AUFFÜHRUNG VON FÜNF CHRISTMAS CAROLS GELANG

Wie er hat auch die junge Sopranistin Migena Gjata unter anderem an der Essener Folkwang Universität der Künste Gesang studiert. Die gebürtige Albanierin zeigte ihr Können vor allem im Maria-Teil. Diesen gestaltete sie ruhig, mit pointierter Intensität. Das Wechselspiel zwischen Frauen und Männern im Chor überzeugte nicht nur in Rheinbergers Stück: Auch die nachfolgend dargebotenen fünf Christmas Carols von John Rutter lebten von der aufgeführten Rhythmik und Dynamik innerhalb des Sangeskörpers.

Die modernere Tonalität wurde ebenso wiedergegeben wie die von Grund auf einnehmende Melodiegebung. Das auch als Zugabe gebrachte „Star Carol“ stand da den anderen vier Liedern in nichts nach.