SYMHONIKER SPIELEN DVORÁK
Klaus Günther, Solinger Tageblatt vom 25.11.2013
Wie wenige Komponisten konnte der Norweger Edvard Grieg mit seinen Melodien unmittelbar tiefe Gefühle wecken. Das gilt für „Solveigs Lied“ ebenso wie für die „Elegischen Melodien“. „Herzwunden“ und „Letzter Frühling“ sind Charakterstücke voller melancholischen Klangzaubers. Die Bergischen Symphoniker spielten sie am Beginn ihres Kirchenkonzertes in der Lutherkirche und stimmten damit die in großer Zahl erschienenen Zuhörer auf das Werk eines anderen bedeutenden Melodikers ein: auf die Messe D-Dur von Antonín Dvorák.
Der tschechische Komponist schuf diese Vertonung des lateinischen Messetextes zunächst für eine kleinere Besetzung zur Einweihung einer Kapelle, erweiterte sie aber später für ein großes Orchester. Ulrich Eick-Kerssenbrock, Leiter der städtischen Musikschule, studierte die Messe mit dem Chor der Bergischen Symphoniker ein und stand bei der Aufführung selbst am Pult. Schon beim „Kyrie“ faszinierte die prächtige Klangfülle von Chor und Orchester. Im „Benedictus“ kam auch noch die Orgel dazu. Die Sängerinnen und Sänger hatten sich die Musik völlig zu eigen gemacht und gestalteten ihren Part vom sanften „et in terra pax“ bis zum mächtigen „Hosanna“ höchst eindrucksvoll. Im umfangreichen Mittelteil der Messe, dem Credo, trugen die vier Solisten ebenso überzeugend die Glaubenssätze von Menschwerdung und Auferstehung vor.
Sänger begeisterten mit harmonischem Einklang
Annika Boos, Sopran, Cordelia Katharine Weil, Alt, Kim Schrader, Tenor, und Felix Rathgeber, Bass, zeigten schöne Stimmen und sangen in harmonischem Einklang. Dvorák schrieb keine üppigen Solostellen für sie – wie etwa Verdi in seinem Requiem –, aber im abschließenden „Agnus Dei“ intonierten sie bewegend das „dona nobis pacem“, die Bitte um Frieden. Die Zuhörer im voll besetzten Kirchenschiff dankten mit langem herzlichem Beifall.