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Bergische Symphoniker und ihr Chor ernten Bravo-Rufe

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Das Konzert mit Werken von Dvorák und Brahms überzeugte im Großen Konzertsaal. Nach längerer Pause fand es unter der Leitung von Daniel Huppert statt.

SOLINGENEmotionalität wurde an diesem Abend im Konzertsaal auf musikalische Weise großgeschrieben. Das Programm des 9. Philharmonischen Konzertabends stellte Werke zweier befreundeter Komponisten gegenüber und malte mit Antonin Dvořák und Johannes Brahms ausdrucksstarke uns berührende Klangbögen. Es war das erste Konzert für Generalmusikdirektor Daniel Huppert seit mehr als vier Monaten. Und es wurde mit viel Applaus belohnt.

Im Kern des Konzerts standen zwei Werke für Chor und Orchester von Brahms: Das „Schicksalslied“ op. 54 sowie „Nänie“ boten dem Chor der Bergischen Symphoniker wieder einmal Gelegenheit, seine Klangkraft und sein musikalisches Feingefühl unter Beweis zu stellen. Einstudiert von Witolf Werner vereinte sich der intensive Sangespart der Vertonungen der Gedichte von Hölderlin und Schiller mit dem der Instrumente.

Unter der Gesamtleitung von Daniel Huppert brach sich im „Schicksalslied“ der Kontrast von geradezu beseelter Glückseligkeit und leidvollem Schicksal klanglich Bahn. In den drei Hauptteilen wechselte sich melodische Sanftheit mit Dramatik und dunkler Atmosphäre ab, um am Schluss ein hoffnungsvolles Nachspiel anzuhängen.

Gleich danach wurde es mit „Nänie“ nicht minder emotional. „Nänie“ ist die Bezeichnung für eine Trauergöttin oder einen Trauergesang, der Leichenzüge im antiken Rom begleitete. Brahms’ Werk basiert auf dem gleichnamigen Gedicht von Friedrich Schiller. Chor und Orchester gelang es überzeugend, die ernsthafte und zugleich tröstliche Stimmung dieser Komposition ins Auditorium zu transportieren.

Zwei Werke von Antonín Dvořák rahmten die Brahms-Stücke ein. Den Anfang machte eine Ouvertüre: „Othello“ op. 93 ist ein tiefgründiges und emotional aufgeladenes Werk, das die Tragik von Shakespeares gleichnamigem Drama musikalisch einfängt.

Die Bergischen Symphoniker präsentierten sich mit Huppert am Pult virtuos und sensibel, um die verschiedenen Stimmungen und Charaktere des Dramas zu zeichnen: Holzbläser, insbesondere Oboe und Englischhorn, zeigten sich lyrisch und melancholisch, Pauken und Becken melodramatisch und leidenschaftlich.

Abschließend setzte die 8. Symphonie von Dvořák nicht nur die zweite Klammer, sondern ein nachdrückliches Ausrufezeichen hinter den Abend. Souverän und mit ansteckender Spielfreude zelebrierten die Symphoniker die vier Sätze in ihrer facettenreichen Farbigkeit. Jeder für sich beeindruckte mit durchbuchstabierter Orchestrierung, immer wieder neuen Überraschungsmomenten wie Flöten-, Oboen- oder Klarinetten-Soli oder dem fanfarengleichen Trompetenbeginn des letzten Satzes.

Donnernder Applaus mit Bravo-Rufen und Standing Ovations belohnte alle Protagonisten für einen runden Musikabend.