Chormusik lebt!
Solinger Tageblatt, 29.11.2023, Autor: Philipp Müller
Zwei junge Studentinnen waren die ersten Stipendiatinnen des Symphoniker-Chors. Beide wurden mit Gesangsunterricht fortgebildet. Sie bleiben dem Chor treu – und Nachfolger können sich bewerben.
Solingen. Das Gemeinschaftserlebnis im Chor wird über den grünen Klee gelobt, der Zusammenhalt unter den Mitgliedern als sehr wichtig und befruchtend angesehen. Was sich anhört wie eine Beschreibung des Chorlebens aus dem vergangenen Jahrhundert, ist tatsächlich in den letzten Novembertag 2023 so gesagt worden. Maja Wehrmann und Enya Oppermann, zwei junge Studentinnen, waren die ersten beiden Stipendiatinnen des Chors der Bergischen Symphoniker. Sie bleiben dem Ensemble treu.
Stipendium des Chors umfasst zehn Stunden Gesangsunterricht
Stimmgruppen auf Niveau zu halten ist ein Kraftakt
Im Bergischen Land gibt es ein Chorsterben. Klassische Männergesangvereine fusionieren erst, verlieren weiter Mitglieder und lösen sich auf. Auch der Chor der Bergischen Symphoniker ist in diesem Umfeld keine Insel der Glückseligen. Der Vorsitzende, Reiner Daams, berichtete früher schon, dass es an Männerstimmen fehlt. Dirigent Witolf Werner hatte bei der Übernahme des Chors betont, dass er nur erfolgreich sein werde, wenn in allen der Stimmgruppen auch genug Kraft steckt. Und genau das ist der Kraftakt, den viele Chöre heute zu bestehen haben.
Der Symphoniker-Chor der Städte Remscheid und Solingen unterstützt jeweils einmal pro Jahr das Orchester für ein Kirchenkonzert und dazu für ein Philharmonisches Konzert. Es musste einen neuen Weg geben, die Breite und Qualität des Chors zu halten. Die Idee mit dem Stipendium war geboren.
Unterricht vermittelt besseres Gefühl für eigene Stimme
Christiane Linke unterstützt den Chor nicht nur regelmäßig in Sachen Stimmbildung. Sie übernahm auch die jeweils zehn Stunden Gesangsunterricht für Maja und Enya. „Wir versuchten zunächst, dass beide ihre Stimmen besser kennenlernen.“
Wo liegen die Grenzen bei hohen und tiefen Tönen? Das war genau so Inhalt wie das Vermitteln von Selbstbewusstsein, diese Grenzen zu erweitern. Maja Wehrmann erklärt heute: „Ich traue mich jetzt an ganz andere Töne heran.“ Sie will auch weiterhin ihre Stimme mit Unterricht fortbilden.